Genschere

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Genschere



Die Genschere hat den Nobelpreis bekommen. Mit diesem Instrument rückt die Heilung von Krebs und ähnlichen Menschheitsgeißeln in greifbare Nähe. Wer kann dagegen schon etwas einwenden, nicht wahr? Damit lassen sich sogar die Träume besorgter Eltern erfüllen; nicht für sie selbst, aber für deren Kinder: schöne, leistungsstarke und selbstbewusste Menschen könnte es in naher Zukunft auf Bestellung geben, je nach Mode blau- oder braunäugig. Kann man dagegen etwas einwenden? Vielleicht nicht bis zu dem Augenblick, wo die Tochter den Eltern ihre natürliche Haarfarbe („Ich sehe aus wie ein Feuermelder!") und der Sohn seine einseitige Begabung fürs Geigespielen („Ich würde lieber Fußballprofi werden!") zum Vorwurf machen: „Was habt ihr euch denn dabei gedacht?" „Nun ja, wir haben euch zwar nicht taufen lassen, weil wir wollten, dass ihr später mal selbst entscheidet, welchen Weg ihr geht. Aber Haarfarbe und Begabung konnten wir doch nicht dem Zufall überlassen. Sorry, wenn wir uns geirrt haben." könnte die Antwort sein. - „Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk." (Psalm 127, 3) ist die Antwort der Bibel. Aber ich merke sofort: Auf einen Einwand der Bibel hin die Genschere lieber im Instrumentenkasten zu lassen, setzt den Glauben voraus, dass Schönheit, Leistungsstärke und Selbstbewusstsein, ja selbst die Gesundheit wenig sind im Vergleich zum Ewigen Leben, das Gott Seinen Kindern schenkt. Vermutlich werden wir die Genschere ganz restriktiv zur Beseitigung schwerster Krankheiten einsetzen, bis wir der Versuchung erliegen, eine breite Nase oder die Zufriedenheit mit einem Hauptschulabschluss auch als solche zu bewerten, weil es nur ein Leben gibt, in dem alles erreicht werden kann, also auch muss. (s. auch www.facebook.com/torsten.morche.90)

 

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Freitag, 29. März 2024

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Torsten Morche

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