Gedanken - Tag 18
Der Reporter im Radiointerview ist hartnäckig und fragt immer wieder, was die Expertin als nächsten Schritt empfiehlt. Sie sagt immer wieder, das könne man im Augenblick nicht sagen, man muss abwarten, wie die Dinge sich entwickeln. Doch der Reporte gibt keine Ruhe und ich denke: Corona trifft uns an einer besonders empfindlichen Stelle. Das Virus gibt uns das Gefühl, nichts tun zu können, abwarten zu müssen. Wir müssen die Entwicklung Kräften und Mächten überlassen, über die wir nicht verfügen, über die wir keine Macht haben. Das konnten Menschen noch nie gut. In der Bibel wird einmal erzählt, dass Gott durch den Propheten Jesaja seinem Volk diese Ungeduld zum Vorwurf macht: „So spricht Gott …: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein. Aber ihr habt nicht gewollt und spracht: »Nein, sondern auf Rossen wollen wir dahinfliegen«, – darum werdet ihr dahinfliehen, »und auf Rennern wollen wir reiten«, – darum werden euch eure Verfolger überrennen." (Jesaja 30, 15f.) Ungeduld und Aktionismus könnte auch für uns tödlich sein. Ihr Pastor Torsten Morche
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