Von Torsten Morche auf Donnerstag, 14. Januar 2021
Kategorie: Der Pastor bloggt

Stummschaltung

​Nicht mal mehr eine Woche, dann hat sich der Präsident Trump erledigt, aber wohl nicht das Phänomen Trump

Stummschaltung

Nicht mal mehr eine Woche, dann hat sich der Präsident Trump erledigt, aber wohl nicht das Phänomen Trump. Um ihm beizukommen, werden der Person Trump die Zugänge zu den sog. Sozialen Medien beschränkt und meinem Gefühl nach Zuständigkeiten verschoben: Sollen Twitter, Facebook & Co. darüber entscheiden, wer sich öffentlich äußern darf und wer nicht? Meinem Verständnis nach müsste solchen Vorgängen eine politische Entscheidung und ein juristisches Verfahren zugrunde liegen, nicht das Schamgefühl sonst wenig mitfühlsamer IT-Giganten. Schieben hier politische Eliten nicht zu schnell ihre Verantwortung auf demokratisch nicht legitimierte Datenkranken ab und drücken sich vor der Auseinandersetzung mit einem problematischen Zeitgenossen? Jesus hat sich seinerzeit mal bei einem wahrhaft ungeliebten Emporkömmling namens Matthäus zum Essen mit anderen Halsabschneidern eingeladen und die öffentliche Empörung darüber pariert mit: „Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. … Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder." (Matthäus 9, 12) Diese Methode machte aus dem Kollaborateur Matthäus den berühmten Evangelisten und Anhänger Jesu. Die Methode, den Narzissten Trump stumm zu schalten, macht aus ihm wohl eher einen erfolgreichen Märtyrer als einen Anhänger der Demokratie.

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