Von Torsten Morche auf Dienstag, 12. Januar 2021
Kategorie: Der Pastor bloggt

Recht auf Homeoffice

​Gestern hörte ich von Plänen, nach denen es zukünftig ein Recht auf Homeoffice geben sollte. Mich wundert, dass es keinen Aufschrei zumindest von Gewerkschaftsseite gibt

Recht auf Homeoffice

​Gestern hörte ich von Plänen, nach denen es zukünftig ein Recht auf Homeoffice geben sollte. Mich wundert, dass es keinen Aufschrei zumindest von Gewerkschaftsseite gibt gegen die schleichende Vereinzelung von Arbeitnehmer*innen im Windschatten des Gesundheitsschutzes. Wenn Menschen sich nicht mehr als Gruppe erleben, weil jede*r zu Hause vor seinem/ihrem eigenen PC sitzt, werden sie sich wohl auch nicht mehr so leicht miteinander solidarisieren, ganz zu schweigen von den elektronischen Kontrollmöglichkeiten, die gleich mit installiert werden könnten, während Arbeitgeber*innen an Büroflächen, Heizung, Toiletten usw. sparen können. Die heutige Herrenhuter Losung klingt wie eine Antwort auf die Nachricht vom Recht auf Vereinzelung und beschreibt genau die entgegen gesetzte Bewegungsrichtung: „Ich will die Übriggebliebenen meiner Herde sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie verstoßen habe, und will sie wiederbringen zu ihren Weideplätzen, dass sie fruchtbar sein sollen und sich mehren." (Jeremia 23, 3) Offenbar hält es Gott für menschengemäß, uns aus der Vereinzelung zusammen zu bringen, auf dass wir zusammen essen, fruchtbringend zusammen wirken und zunehmen an Charakter und Persönlichkeit, ganz zu schweigen von der Kraft sich zusammen zu wehren, wenn es nötig ist.

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