Von Torsten Morche auf Mittwoch, 27. Mai 2020
Kategorie: Der Pastor bloggt

Gedanken - Tag 70

Auf der Straße und in Geschäften fällt mir die Kreativität auf, mit der meine Zeitgeonss*innen ihren Mund-Nase-Schutz gestalten …

Gedanken - Tag 70


Auf der Straße und in Geschäften fällt mir die Kreativität auf, mit der meine Zeitgeonss*innen ihren Mund-Nase-Schutz gestalten. Das nun sichtbarste Zeichen der Krise, in der wir uns befinden, bezeichnet nicht ausschließlich das Außergewöhnliche, ist nicht lediglich notwendiges Übel, sondern es wird zum Kleidungsstück, zum Accessoire, wird vom Zeitgeist integriert und Teil der Selbstdarstellung. Mir scheint, viele Menschen richten sich wie selbstverständlich in der Krise ein. Ich deute die schnelle Integration des Außergewöhnlichen als Sehnsucht nach einer ebenso schnellen Normalisierung des Lebensgefühls, nach „neuer Normalität". – Das Volk Israel tat sich seinerzeit viel schwerer damit. Zu stark war der Schock über die Zerstörung ihrer bisherigen Lebensordnung und die Deportation nach Babylon. In einem leidenschaftlichen Brief musste der Prophet Jeremia seine Leute im Namen Gottes nachdrücklich dazu aufrufen, sich in ihrer Krise einzurichten und nicht auf die Träume von einer schnellen Normalisierung zu hören. (Jeremia 29, 1-9) Die Krise dauerte 70 Jahre und hat das Volk und seine Beziehung zu Gott vollkommen verändert - zum Besseren. Ihr Pastor Torsten Morche
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