Adventsabstand halten

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Adventsabstand halten

487 Menschen sind gestern an oder mit Covid19 gestorben. Ein Rekordwert, wird mir versichert, und der Leiter vom RKI legt noch eine Schippe Schrecken oben drauf: es können noch viel mehr werden, wenn … denn … weil … und da steige ich aus. Ich suche Abstand zu den Nachrichten, sonst bleibe ich den ganzen Tag in ihnen gefangen. Nur auf Abstand kriege ich den Kopf frei und gewinne meine Handlungsfreiheit zurück. Im Laufe des Tages entdecke ich den Wert des Advents neu: als Fastenzeit – nur noch Insidern bewusst und erinnerlich an der Farbe Lila, die jetzt in den Kirchen auftaucht. Fasten: bewusst Abstand nehmen von den Dingen und Erscheinungen dieser Welt, die mich gefangen nehmen, und im Abstand zu ihnen die Freiheit gewinnen, mit ihnen umzugehen, sie bewusst und mit Abstand ins Auge zu fassen und die Hände einmal frei zu haben für Alternativen, die ich in der Umarmung nicht sehe. In diesem Advent zu so viel Abstandhalten gezwungen, erinnere ich mich, dass fasten = bewusstes Abstandnehmen hier und da einen Gewinn an Freiheit verspricht: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." (Römer 12,2) In diesem Abstand bin ich frei zu denken, dass auch die 487 Toten von gestern in Gottes Wohlgefallen vollkommen gut aufgehoben sind. 

 

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Freitag, 19. April 2024

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Hauptkirche St. Trinitatis Altona

Kirchenstraße 40
22767 Hamburg

Vertreten durch:

Pastor
Torsten Morche

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