An den Ufern der Wohlstandsinsel

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An den Ufern der Wohlstandsinsel

Durch der Frage, ob Gaslieferungen aus Russland sofort boykottiert werden sollten, taucht ein Dilemma auf: Wir können nicht gleichzeitig unserer Moral und unserer Wirtschaft gerecht werden. So steht es schon in der Bibel: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon." (Matthäus 6, 24) Allerdings glaube ich, das Dilemma greift zu kurz. Denn die Frage nach dem Boykott spült m. E. vor allem den Widerspruch zwischen sozialer Gerechtigkeit und Wachstumsideologie an die Oberfläche. Durch diese Ideologie wurden in den sog. entwickelten Gesellschaften Wohlstandsinseln aufgeschüttet. Wer auf der Höhe lebt, ist vor der Überschwemmung durch steigende Preise für Energie sicher, während in den immer breiter gewordenen Uferzonen schon geringe Preisanstiege immer mehr Menschen das Wasser gleich bis zum Hals stehen lässt. Würde das energiefressende Aufschütten einsamer Höhen als ziemlich armseliges Lebenskonzept und dazu als allgemeingefährlich erkannt, könnten sie abgetragen und die freiwerdende Energie sinnvoll zur Hebung des allgemeinen Sicherheitsniveaus verwendet werden. Viel mehr Menschen könnten sich dann dem Anhäufen wahrer Schätze zuwenden: „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz." (Matthäus 6, 20).

 

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Freitag, 29. März 2024

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Vertreten durch:

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Torsten Morche

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